Belauscht.de sagt Tschüss!

Wir feiern den 10. Geburtstag von belauscht.de!

Am 13. August 2006 erblickte belauscht.de das Licht der Welt. Kaum zu glauben, aber als wir die Seite gründeten, kannte Facebook hierzulande noch niemand, das iPhone gab es noch nicht, von Whatsapp oder Videostreaming ganz zu schweigen. Unser Blog darf also durchaus als ein kleiner Methusalem im Netzzeitalter bezeichnet werden.

Über das 10. Jubiläum freuen wir uns sehr – gleichzeitig ist es für uns ein Anlass, eine gar nicht leichte Entscheidung zu verkünden: wir werden den regelmäßigen Betrieb von belauscht.de von nun an einstellen und die Seite als Archiv weiterführen. Ab sofort werden wir keine neuen Einsendungen mehr posten.

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Bearbeitet – am Arbeitsplatz

Nov 2007
08

Köln, in der Firma.

Nach der Mittagspause höre ich routinemäßig meinen Anrufbeantworter ab. Folgende Mitteilung eines mir bis dato völlig unbekannten Anrufers war zu hören:

“Guten Tag, meine Name ist XXX. Herr Jansen, bitte rufen Sie mich DRINGEND zurück unter der Rufnummer…äääh… null eins sieben null… äääh… neunzehn vierzig dreihundertfünf…äääh… Moment, nein das ist die dreihundertvier… also nochmal… nulleinssiebennull und dann die neunzehn vierzehn… -zig, vierzig! Und dann die … das stimmt doch alles nicht. SCHEISSE! …ACH VERGESSEN SIE’S!…*Krach*…tütütütütüt…”

Ich habe nie wieder was von diesem Anrufer gehört.

belauscht in Köln von Ernie

Okt 2007
21

Paderborn, in der Buslinie 1.

Ein Fahrgast betritt den Bus. Der Busfahrer und der Fahrgast kennen sich augenscheinlich aus der gemeinsamen Lehre. Nach einer einigermaßen überschwenglichen Begrüßung:

Fahrgast: ” Ja, ich arbeite nicht mehr als Elektriker, bin jetzt da in dem Lager bei…”

Weitere höfliche Floskeln werden ausgetauscht und dann:

Fahrgast: “Ich habe ja gehört, du arbeitest jetzt auch nicht mehr als Elektriker.”

Busfahrer: “Nee, nicht mehr…”

Fahrgast: “Und, was machst du jetzt beruflich?”

Der Fahrer schaut ihn verdutzt an und fragt: “Äh, bitte was?”

Fahrgast: “Ich meine, was du jetzt tust?”

Busfahrer: “Ich bin jetzt Lokführer, aber weil wir gerade streiken verdiene ich mir mit Busfahren was hinzu.”

Und der ganze Bus, der gebannt auf die Antwort gewartet hat, liegt prompt am Boden vor Lachen. An der nächsten Haltestelle steigt der Mann mit einer weitaus weniger überschwenglichen Verabschiedung wieder aus.

belauscht in Paderborn von Lebeouf

Okt 2007
01

Hagen, auf einem Bahnsteig am Hauptbahnhof.

Ein junger Typ (Generation getunter Golf) und seine Freundin (beide etwa 20) sitzen auf einer Bank und warten auf den Zug.

Sie zu ihm im Gespräch:

Sie: “…Ey, warum finden Männer Frauen in Lack und Leder eigentlich so geil?”

Er: “Ist doch klar! Die riechen wie ein neues Auto.”

Das Schmunzeln der umherstehenden Leute, insbesondere der Männer, sprach Bände.

belauscht in Hagen von Simon

Jul 2007
28

Köln, in einer Frauenarztpraxis.

Ich war damals Aushilfe in einer Frauenarztpraxis. Die Chefin war im Urlaub, meine Kollegin und ich machten die Quartalsabrechnung, als das Telefon klingelte.

Meine Kollegin geht ran, meldet sich, macht plötzlich ein völlig fassungsloses Gesicht und ruft:

“WAAAS HABEN SIE? BENZIN IM UNTERLEIB??? WIE IST DAS DENN DA REIN GEKOMMEN??”

Sie schaut dabei mit aufgerissenen, völlig ungläubigen Augen umher. Lauscht wieder in den Hörer und sagt dann:

“Ach so, Sie haben so ein Ziehn im Unterleib, nee, tut mir leid, Frau Doktor ist in Urlaub, da müssen Sie sich an den Vertreter wenden.”

Als sie aufgelegt hatte, sind wir vor Lachen zusammengebrochen.

belauscht in Köln von Monica

Jun 2007
24

Wiesbaden, im Büro.

Meine Kollegin kommt hektisch auf meinen Arbeitsplatz zugestürmt.

Sie: “Du! Ich soll dich was fragen!”
Ich: “Was gibts denn?”
Sie: “Weiß ich auch nicht.”

… Pause, in der ich sie verständnislos angucke.

Sie: “…Ja, der Chef hat gesagt Kannst du mal den Sascha fragen!
Ich : “Ja, und was fragen?”
Sie : “Ja… weiß ich doch nicht! Irgendwas wegen der Sitzung.”

Ich dackel also mit ihr – die Wünsche meines Chefs erfüllen wollend – völlig unvorbereitet zu der Sitzung, zu der ich nicht eingeladen, und für die ich auch nicht im entferntesten angemessen gekleidet bin.
Ich störe also die Sitzung mit den Worten:

Ich: “Hallo Chef – hier bin ich – was gibts ?”
Chef: “Was machst Du denn hier?”
Ich: “Ja ich sollte doch irgendeine Frage beantworten – sagte sie( und deute auf meine Kollegin)!”
Er: “Ja, wie bist Du denn angezogen – bisschen unpassend für die Sitzung, oder?”
Ich: “Aber ich wusste doch gar nichts von der Sitzung!”
Sie (zum Chef): “Du hast doch gesagt, ich soll den Sascha fragen”
Chef (deutet auf den Tisch mit einigen Getränken darauf): “Nein, ich bat Dich, eine FLASCHE zu TRAGEN!”

Sie schweigt – wird etwas rot.

Chef : “…Aber wenn du schonmal da bist, dann bleib halt hier und setz Dich dazu.”

Ergebnis : Ich saß eine Stunde im T-Shirt und mit kurzen Hosen in der Schlipsträger-Runde und habe vier neue Arbeitsaufträge gefangen. Die Kollegin schuldet mir nun ein Eis, und das ist noch großzügig.

belauscht in Wiesbaden von Sascha

Mai 2007
22

Forchheim, im Büro.

Einer unserer Kollegen hat unser Team wegen eines neuen Job verlassen und wollte sich mit einer E-Mail im Nachhinein von uns allen verabschieden. Seine Mail begann wie folgt:

“Hallo Jungs, da ich nun schon vor einigen Tagen von Euch gegangen bin, wollte ich mich für die gemeinsame Zeit bedanken…”

belauscht in Forchheim von Mario