Am 13. August 2006 erblickte belauscht.de das Licht der Welt. Kaum zu glauben, aber als wir die Seite gründeten, kannte Facebook hierzulande noch niemand, das iPhone gab es noch nicht, von Whatsapp oder Videostreaming ganz zu schweigen. Unser Blog darf also durchaus als ein kleiner Methusalem im Netzzeitalter bezeichnet werden.
Über das 10. Jubiläum freuen wir uns sehr – gleichzeitig ist es für uns ein Anlass, eine gar nicht leichte Entscheidung zu verkünden: wir werden den regelmäßigen Betrieb von belauscht.de von nun an einstellen und die Seite als Archiv weiterführen. Ab sofort werden wir keine neuen Einsendungen mehr posten.
Mainz/Wiesbaden.
Zwei junge Männer laufen über die Eisenbahnbrücke am Rhein. Einer begutachtet die zahllosen “Liebesschlösser” am Geländer.
#1: “Ich hab ja noch nie die Symbolik dieser Dinger kapiert!”
#2: “Na, damit man den Schlüssel direkt ins Wasser werfen kann.”
#1: “Aha. Ich dachte immer es geht darum sich erst zu binden und dann die Brücke abzubrennen, wenn die Beziehung doch nicht funktioniert.”
belauscht von Hendrik
Castrop-Rauxel. Im Krankenhaus.
Eine ältere, schon leicht demente Patientin mit Rückenschmerzen kommt gerade vom Röntgen. Der Pfleger möchte wissen, ob ihr schon ein Ergebnis mitgeteilt wurde.
Pfleger: “Und?”
Patientin: “Hat nicht geholfen, tut immer noch weh.”
belauscht von Arno
Berlin. Im Zoo.
Ein Vater und sein Sohn (ca. 4) schauen die Kängurus an.
Sohn: “Kenndimal.”
Vater: “Känguru.”
Sohn: “Kenndimal.”
Vater: “Känguru.”
Sohn: “Kenndimal!”
Vater: “Nein, die heißen KÄN-GU-RU!”
Sohn: “Kenn di mal hochhüpfen?”
belauscht von Lima
Hamburg. In einem Bistro.
Die sozial engagierte Betreiberin des Bistros bietet Jugendlichen, die sich in Schule und Beruf schwer tun Praktikumsplätze an. Heute steht ein neues Mädchen hinter dem Tresen und bedient.
Kunde: “Ein Körnerbrötchen mit Käse, bitte.”
Mädchen: “Welche Käsesorte?”
Kunde: “Was haben Sie denn da?”
Mädchen: “Äh … Gouda … Edamer … und … und … Tilister…”
Chefin (aus dem Hintergrund): “Na, die Buchstaben waren ja schon mal richtig. An der korrekten Reihenfolge arbeiten wir noch.”
belauscht von Andreas B.
München. Im Tierpark.
Vater und Sohn (ca. 3) stehen vor einem Gehege.
Vater: “Schau mal, das da ist der Puma!”
Sohn (überlegt kurz): “Und wo ist der Adidas?”
belauscht von Stefan B.
München. In der Damendusche des Müllerschen Volksbads.
Zwei Frauen unterhalten sich über Online-Dating.
#1: “Ich hab halt sehr hohe Ansprüche an einen Mann. Er sollte nicht zu groß und nicht zu klein sein…Und da wird’s dann meistens schon schwierig.”
belauscht von Simone
Hüllhorst. In der Gesamtschule
Wir nehmen die Regeln durch, was man im Chemieraum nicht machen darf. Dabei sprechen wir dann noch kurz über das Verhalten, sollte ein Amoklauf geschehen.
Lehrer: “Was sind die Vorteile von einem Chemieraum bei einem Amoklauf?”
Schüler: “Wir können Chemiewaffen produzieren!”
belauscht von Julian F.
Im Zug.
Im total überfüllten Zug ertönt eine Durchsage:
“Die Person aus Abteil 7, die ihr Hörgerät verloren hat, möge sich nach dieser Durchsage bitte beim Schaffner melden.”
belauscht von Annika
